EDITORIAL CEO
Liebe Eishockey-Familie
Patrick Bloch CEO
«Die internen Umstrukturierungen haben zu einem neuen Organigramm geführt.»
Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, aber ich kann das C-Wort nicht mehr hören. Trotzdem hat es unser Geschäftsjahr 2021/22 erneut stark geprägt. Die Entscheide, Veranstaltungen durchzuführen oder abzusagen, waren schwierig. Die Lage veränderte sich laufend und wir führten unzählige Meetings und einen regen Austausch mit Bundesbehörden wie dem Bundesamt für Sport BASPO oder Swiss Olympic durch. Wir haben versucht, die Clubs so gut wie möglich zu unterstützen. Nicht zuletzt dank des Stabilisierungspakets 2021 des Bundes konnten die Clubs möglichst schadlos gehalten werden. Die ganze Covid-Situation hat aber auch in der Saison 2021/22 zu grossen Unsicherheiten geführt – vor allem in finanzieller Hinsicht. Die U20-WM der Herren und die U18-WM der Frauen mussten abgesagt werden, die Olympischen Winterspiele in Peking konnten nur unter sehr strengen Auflagen stattfinden und deren Vorbereitung war alles andere als optimal.
Neben dem Coronavirus waren vor allem die Strukturanpassungen bei Swiss Ice Hockey ein weiteres grosses Projekt, welches zahlreiche Sitzungen und Gespräche mit sich brachte. Die ausserordentliche Generalversammlung von Anfang Mai beendete dieses Grossprojekt, welches über die vergangenen zwei Jahre gedauert hatte. Es galt, die Statuten, die Strukturen und die zahlreichen Reglemente grundlegend zu überarbeiten und den neuen Gegebenheiten innerhalb des Verbandes anzupassen. Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass sich die National League in einer eigenen Aktiengesellschaft verselbständigte und im Bereich des Nachwuchs-, Amateur und Frauensports die Strukturen einem modernen und zeitgemässen Verbandsmodell angepasst wurden. So wurde die strategische von der operativen Ebene getrennt. Diese Umstrukturierung innerhalb der SIHF hat dazu geführt, dass SIHF-intern ein neues Organigramm eingeführt wurde. Zusätzlich zu den ganzen Umstrukturierungen arbeitete eine Arbeitsgruppe einen neuen Vorschlag für das System der Ausbildungseinheiten aus, welches durch die Annahme in den verschiedenen Versammlungen zu einer Stärkung der Rekrutierungslabels und der frühen Ausbildungsjahre führte.
Ein weiterer Meilenstein konnte mit der Ausschreibung und Neuvergabe der Medialen Rechte der Nationalmannschaften erreicht werden. Die Freude über die Verlängerung der bewährten Partnerschaft mit der SRG wiegt in unsicheren Zeiten viel und stimmt mich zuversichtlich. Die Stärkung des Frauen-Eishockeys, eines der zentralen strategischen Geschäftsfelder der SIHF, wird künftig einen bedeutend höheren Stellenwert bekommen. Besonders erfreulich ist, dass die Sichtbarkeit des Frauen-Eishockeys dank höherer Präsenz im Fernsehen und im Internet stark ansteigen wird. So werden ab der kommenden Saison alle Spiele der Frauen-Nationalmannschaft live über die SRG-Kanäle ausgestrahlt. Sowohl für den Spielbetrieb der Ligen als auch für die Vermarktung der Nationalteams ist Präsenz in den Medien, insbesondere im Fernsehen, von grosser Bedeutung. Es ist daher äusserst erfreulich, dass nebst dem abgeschlossenen Vertrag mit der SRG die Verhandlungen in Bezug auf die geplante OTT-Plattform mittlerweile weit fortgeschritten sind. Dies führt zu einer deutlichen Steigerung der Visibilität und Weiterentwicklung des Schweizer Eishockeys auf allen Stufen.
«Die Stärkung des Frauen-Eishockeys wird künftig einen bedeutend höheren Stellenwert bekommen.»
Gleich dreimal jubeln konnten wir Ende Mai, als wir anlässlich des Annual Congress der IIHF in Tampere, Finnland, drei Weltmeisterschaften in die Schweiz holen konnten:
- Die U18-Weltmeisterschaft der Herren, welche im April 2023 in Basel und Ajoie stattfinden wird, gilt als das wichtigste Turnier im Junioreneishockey weltweit.
- Die U18-Weltmeisterschaft der Frauen im Januar 2024 ist wichtig für die Steigerung der Attraktivität des Frauen-Eishockeys in der Schweiz und gilt als wichtiger Meilenstein.
- Die A-WM 2026 konnte nach grossem Aufwand in der Bewerbungsphase und nach der Absage im Jahr 2020 zurück in die Schweiz geholt werden. Wir freuen uns bereits jetzt auf volle Stadien und eine tolle Atmosphäre in Zürich und Fribourg.
Im zu Ende gegangenen Geschäftsjahr ist es in der Geschäftsleitung von Swiss Ice Hockey zu zwei personellen Änderungen gekommen. Der Austritt von Urs Schwegler als Director Marketing & Sponsoring aus familiären Gründen kam überraschend und konnte erst nach einer vakanten Übergangszeit durch Marco Baumann kompensiert werden. Als Nachfolger von Manuela Hess konnte Thomas Hobi als neuer Head of Communications rekrutiert werden. An dieser Stelle danke ich allen GL-Mitgliedern für die gute Zusammenarbeit und den unermüdlichen Einsatz in einem wiederum sehr herausfordernden Geschäftsjahr. Dem Verwaltungsrat danke ich für das Vertrauen, die Unterstützung in strategischen Fragen und den konstruktiven Austausch. Das wohl grösste Dankeschön gebührt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der SIHF sowie allen Funktionärinnen und Funktionären, die jeden Tag ihr Bestes geben, um das Schweizer Eishockey vorwärtszubringen.
Ich bin überzeugt, dass wir mit der neuen Struktur, den bevorstehenden Weltmeisterschaften im eigenen Land und der Teilnahme an der Euro Hockey Tour den richtigen Weg eingeschlagen haben. Es werden auch in den kommenden Monaten grosse Herausforderungen auf uns warten und wir werden weiterhin wichtige und zukunftsweisende Entscheide zu fällen haben. Daher gilt es, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen.
Es wäre wünschenswert, dass endlich wieder ganz viele Zuschauerinnen und Zuschauer die Emotionen, die unsere tolle Sportart mit sich bringt, über die ganze Saison hinweg und ohne Einschränkungen im Stadion erleben dürfen. Auf dass ich endlich das C-Wort, das ich weder hören noch aussprechen mag, definitiv aus meinem Vokabular streichen kann und wir uns wieder voll und ganz auf die Weiterentwicklung des Eishockeys konzentrieren können.
Patrick Bloch CEO
«Das wohl grösste Dankeschön gebührt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der SIHF, die jeden Tag ihr Bestes geben.»